Montag, 18. Januar 2016

17.01.16 - Das erste Mal Schneetauchen an einem neuen Tauchplatz - Carriere de Lille / Belgisch-Wallonien

Ganz spontan ging es bei eiskaltem aber sehr sonnigem Wetter rüber in die Wallonische Region in Belgien, um einen ganz neuen See auszuprobieren.
Er nennt sich Carriere de Lille - zu deutsch Steinbruchsee zu Lille in der beschaulichen Gemeinde Sprimont.
Es sollte sich als waiser Entschluss herausstellen, an diesem Tag dorthin zu fahren, weil ich direkt vorweg nehmen möchte, dass ich so eine Sicht bis dato noch nicht erlebt habe. Auch das Drumherum passt bei diesem Tauchplatz perfekt. Ein ausgezeichnetes Restaurant, eine (heute defekte) Füllstation und großer Parkplatz runden das Angebot ab!
Spezielle Brevets oder Bescheinigungen müssen bei der Anmeldung nicht vorgelegt werden, was von mir als sehr angenehm empfunden wird, im Gegensatz zum benachbarten La Gombe in Exneux, wo man ja nach wie vor auf dem CMAS-Pferd reitet!?

Der Einstieg ist durchaus eine gewisse Herausforderung. Es geht steil den engen Fußweg hinab zum Einstieg, da der eigentliche See quasi in einer Schlucht liegt. Vom Betreiber ist ein Lift angebracht, mit dem man sein Gerödel ein gutes Stück nach unten verfrachten kann und wo man sich auf dem benachbarten Anrödeltisch unten anschnallen kann.
Für Instructor ist dieser See besonders reizvoll, denn direkt nach dem Einstieg bekommt man zu dieser Zeit die unfassbar gute Sicht zu spüren. Man kann gut und gerne 10m in die Tiefe blicken (entsprechende Lampe vorausgesetzt), und wird direkt beim Einstieg von knapp einem Dutzend Barsche und dem ein oder anderen Hecht begrüßt. Weiter gibt es aber auch noch mehrere Störe in dem See zu bestaunen! Leider waren diese ein wenig zu flink für meinen Auslösungsfinger.
Desweiteren sind einige interessante Gegenstände in dem Steinbruch versenkt. So finden sich z. B. ein "Motorboot" eine durchtauchbare Röhre, einige kleine Artefakte, zwei Taucherdummys, eine Taucherglocke und allerlei Spielereien in dem See!


Von der Navigation gibt es gewiss schwierigere Seen. Die gute natürliche Orientierung aufgrund der Sichtweiten entlang der Steinwände gen Westen und retour wieder gen Osten macht das Tauchen in dem Steinbruch wirklich sehr einfach. Dieses Problem sollte sich für meinen Buddy Benjamin und mich aber schon bei der Anmeldung erübrigen, da Alain, ein Belgier sich uns anschloss. Er spricht glücklicherweise auch Englisch und so konnten wir uns wunderbar absprechen. Er kennt den See wie seine Westentasche und hat uns perfekt herum geführt!

Wir haben zwei schnell aufeinanderfolgende Tauchgänge gemacht, einmal 40min und einmal 30 min beide auf knapp 15m. Wir hatten uns bereits im Vorfeld abgesprochen, damit Benjamin mit seinem Doppelpack nur einmal den wirklich langen und beschwerlichen Weg hinauf gehen musste.
Da ich sowieso zwei Flaschen dabei hatte und nach dem ersten Tauchgang (40 min) auch "nur" noch 80 bar auf der Uhr hatte, wollte ich kein unnötiges Risiko eingehen und habe so innerhalb von ca. 15 Min. meine Flasche oben gewechselt. So war es kaum verwunderlich, dass wir nur eine genau 30-minütige Oberflächenpause hatten, was der Stimmung aber keinen Abbruch bescherte, denn bisher war ich tatsächlich noch nie so gierig, wieder ins Wasser zu kommen.
Ich sag es gern nochmal. Ein so faszinierendes Gefühl, auf 10m an einer Steinbruchkante im Freiwasser rumzuschweben und mit der Tanklampe gut 10m in die TIefe zu blicken lassen einen noch mehr das Gefühl aufkommen, sich im Weltraum zu befinden :)

Das Fazit muss demnach auch ganz klar lauten, dass wir demnächst noch öfters hier hin fahren, besonders bei gerade mal knapp 60min. Anfahrt!








































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